In erster Linie soll Grillen Spaß machen – doch die Sicherheit ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, den Sie nicht außer Acht lassen sollten.
Für unbeschwerten Grill-Spaß, ohne Brandwunden, Unfälle oder sonstige Verletzungen, haben wir Ihnen hier die wichtigsten Tipps kompakt zusammengestellt.
Mit diesem Guide wissen Sie genau, worauf Sie besonders achten sollten, um die Grillsaison sicher und unbeschadet genießen zu können und gesellige Stunden mit Ihren Liebsten zu verbringen. Vielleicht gewinnen Sie noch neue Erkenntnisse, die Ihnen künftig nützlich sein werden.
So blicken Sie dem nächsten Grill-Event entspannt entgegen: Wir wünschen Ihnen eine schöne Grillsaison!
Achten Sie beim Aufstellen des Grills darauf, dass dieser einen festen Stand hat. Bereits kleine Unebenheiten im Boden können das Kippen begünstigen und zu schweren Verbrennungen bei Mensch und Tier führen. Aber auch die Brandgefahr der Umgebung ist nicht zu unterschätzen. Aus diesem Grund sollten Sie schon bei der Vorbereitung einen geeigneten Standplatz suchen.
Bei diesem handelt es sich vorzugsweise um eine ebene Fläche Rasen oder Steinplatten. Auch empfiehlt sich eine spezielle Bodenschutzplatte (Grillschutzmatte) als rutschfeste Unterlage. Diese erhalten Sie, in verschiedenen Größen und Ausführungen, im Baumarkt oder online.
Halten Sie beim Aufstellen des Grills einen Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien, wie Hecken, Büschen und Bäumen, Sonnenschirmen oder Girlanden. Hier ist ein Abstand von etwa fünf Metern empfehlenswert, um auch bei plötzlich auftretendem Wind auf Nummer sicher zu gehen. Generell sollte der Standort windgeschützt sein, sodass aufwehende Glut keinen Brand verursacht, oder Sie und andere Grillgäste verletzten kann.
Sicherheits-Tipp: Stellen Sie immer einen Feuerlöscher sowie eine Löschdecke bereit. So haben Sie das Material, im Falle eines Falles, direkt zur Hand.
Das oberste Gebot bei der Sicherheit: Grillen Sie nur im Freien! Egal ob mit Holzkohle oder Gas – in Räumen, aber auch in Garagen, Grillhütten oder unter Sonnenschirmen und Markisen – ist die Vergiftungsgefahr besonders hoch. Beim Grillprozess entsteht giftiges Kohlenmonoxid, ein geruch- und geschmackloses Gas.
Vergiftungsanzeichen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Besonders in Kombination mit Alkohol werden diese Vorboten einer Vergiftung oft übersehen. Jährlich sterben in Deutschland rund 500 Menschen an einer Vergiftung durch Kohlenmonoxid – natürlich nicht nur beim Grillen.
Sicher grillen bedeutet auch: Lassen Sie den Grill nie unbeaufsichtigt! Kinder haben diesen im Spiel schnell umgestoßen und tragen schwere Verbrennungen davon. Auch Haustiere können dem Duft von Grillwurst oft nicht widerstehen und können sich, beim Versuch Fleisch vom Rost zu klauen, verletzen.
Natürlich sollten Sie auch die Brandgefahr nicht außer Acht lassen, sofern in Ihrer Abwesenheit ein Stück Kohle herunterfällt.
Um sicher zu grillen sollten Sie leicht entzündliche Kleidungsstücke, wie Polyester oder andere Synthetikmaterialien, meiden. Eine synthetikfreie Grillschürze schützt vor Hitze, Glut und Fettspritzern. Auch Grillhandschuhe erhöhen die Sicherheit und schützen vor der Hitze.
Ebenfalls ist bei der Kleidung der Grillgäste Vorsicht geboten: Passen Sie darauf auf, dass Personen mit wallenden Kleidern oder lockeren Kleidungsstücken nicht zu nah am Grill vorbeischlendern. Sollten, bei aller Vorsicht, dennoch Kleidungsstücke Feuer fangen: Bewahren Sie Ruhe!
Ersticken Sie die Flammen von brennender Kleidung rasch mit Decken, Jacken oder durch das Wälzen am Boden. Die Verbrannte Kleidung entfernen und die betroffenen Brandwunden mit Wasser kühlen. Bei schweren Verbrennungen in die Notaufnahme fahren oder den Rettungsdienst alarmieren.
Achtung: Sollten sich Stoffreste in die Haut „gefressen“ haben, entfernen Sie diese keinesfalls selbst – hier ist medizinische Hilfe notwendig.
Löschen Sie brennendes Fett niemals mit Wasser! Auch wenn viele Menschen aus Reflex Wasser auf einen Brand kippen – bei einem Fettbrand ist dieses Vorgehen fatal und lebensgefährlich.
Da sich das Fett bei einem Brand ultraheiß erhitzt, verdampft Wasser schlagartig, sobald es auf die brennende Masse auftrifft. Der entstehende Wasserdampf vermischt sich mit dem Fett und verpufft explosionsartig in einer großen heißen Wasserdampf-Wolke.
Können Sie den Brand nicht mit einem Deckel ersticken, dann nutzen Sie einen Feuerlöscher. Achten Sie darauf, dass Sie keinen Feuerlöscher mit Schaum oder Wasser nutzen. Für einen Brand von Speiseöl und -fett eignen sich Feuerlöscher der Brandklasse "F".
Breitet sich der Fettbrand unkontrolliert aus, dann bringen Sie Personen und Tiere in Sicherheit und alarmieren die Feuerwehr unter der 112.
Gasgrills werden immer beliebter und haben dem guten alten Holzkohlegrill den Rang abgelaufen. Dabei sollten Sie bedenken, dass das Grillen mit einem Gasgrill komplexer ist, als mit Grillkohle. Bevor Sie einen neuen Gasgrill das erste Mal nutzen, sollten Sie unbedingt die Bedienungsanleitung gelesen und sich mit dem Gerät vertraut gemacht haben.
Kontrollieren Sie vor der Inbetriebnahme Gasschläuche auf Beschädigungen, wie Löcher, Risse oder poröse Stellen. Zünden Sie einen Gasgrill immer bei geöffnetem Deckel!
Nach der Grillparty ist Aufräumen angesagt. Aber wohin mit der Asche? Ist der Grill bereits ausgekühlt, kippen viele Personen die Asche achtlos auf den Rasen oder einen anderen brennbaren Untergrund. Diesen Fehler sollten Sie vermeiden, denn es könnte noch versteckte Glut vorhanden sein, die sich entzünden kann. Am besten warten Sie einen Tag und bewahren die Asche im Grill auf.
Anzündhilfen, wie Spiritus, Benzin oder hochentzündliche Flüssigkeiten, sind weit verbreitet – aber brandgefährlich. Wollen Sie sicher grillen, dann verzichten Sie jegliche Brandbeschleuniger. Diese können Gase bilden und so unkontrollierbare Verbrennungen verursachen.
Von einer Stichflamme über einen großen Flammenball bis hin zu Verpuffungen oder einer großen Feuerwand kann alles passieren. Die Folgen: Sachschäden, Verbrennungen, Entstellungen, Schädigungen der Atemwege bis hin zum Tod.
Die Tatsache, nur frisches Grillgut zu verwenden, leuchtet ein. Hierzu gehört jedoch nicht nur die Lagerungszeit des Grillguts, sondern auch die Art der Beschaffung. Vermeiden Sie lange Unterbrechungen der Kühlkette – einige Fleisch- oder Fischsorten sowie Dips und Salate können auch nur bei kurzen Unterbrechungen und warmen Außentemperaturen verderben.
Beim Umgang mit rohem Fisch und Fleisch ist ebenfalls Vorsicht geboten: Legen Sie dieses nie zusammen mit Gemüse oder anderen Lebensmitteln, die roh gegessen werden, auf einen Teller. Ebenso sollten Sie den Teller, auf dem vor dem Grillen das rohe Grillgut lag, nicht hinterher zum Essen nutzen.
Obligatorisch und eigentlich selbstverständlich: Hände waschen nicht vergessen! Sowohl vor dem Umgang mit Grillgut als auch vor dem Essen.
Sicheres Grillen bedeutet auch gesundes Grillen. Verbrannte Stellen sollten Sie daher vom Grillgut entfernen und nicht verzehren. Auch Pökelfleisch, wie Speck, Mettwurst oder Kasseler, haben auf dem Grill nichts verloren.
Aluschalen sind sehr beliebt, jedoch gesundheitlich nicht unbedenklich. Besonders für salzige oder saure Speisen sollten Sie auf Aluschalen verzichten. Beliebt, aber nicht gesund: Die Glut mit Bier übergießen. Hierbei wird Rauch und Asche aufgewirbelt, welche sich auf das Grillgut legen.
Möchten Sie sicher grillen, dann sollten die Grillgeräte entsprechend ausgezeichnet sein. Zur Kontrolle dienen Sicherheits-Siegel, wie das GS-Siegel (geprüfte Sicherheit), eine CE-Kennzeichnung (Communauté Européenne) oder das DIN-Certo-Zeichen DIN EN 1860-1.
Doch auch bei Holzkohle spielen Sicherheits-Siegel eine Rolle. Achten Sie beim Kauf darauf, dass auf der Verpackung der Kohle die DIN EN 1860-2 aufgedruckt ist. Holzkohle dieser Norm zeichnet sich durch einen hohen Kohlenstoffgehalt aus und lässt sich leicht anzünden und enthält keine gesundheitsschädlichen Bestandteile.