Oft liest man es in Zeitungen, sieht Berichte im Fernsehen oder hört Experten im Radio – Schweinefleisch ist ungesund. Punkt. Doch stimmt diese Aussage wirklich und wenn ja, warum gilt Schweinefleisch als ungesund?
In vielen Kulturen wird das Schwein per se als unrein deklariert. Ob im Judentum oder Islam – gläubige Juden und Muslime essen kein Schweinefleisch. Doch wie sieht die Sachlage ohne religiöse Hintergründe aus? Auch ohne religiösen Hintergrund sind gesunde Ernährung und Achtsamkeit beim Essen in aller Munde. Dürfen Sie ohne schlechtes Gewissen bei Grillgerichten vom Schwein zugreifen, oder sollten Sie lieber zu Geflügel, Fisch und anderem Fleisch greifen – oder gar komplett vegan oder vegetarisch grillen? Auf dieser Seite klären wir Sie auf.
Rein aus ernährungstechnischer Sicht gibt es bis heute keine konkreten wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber, dass Schweinefleisch tatsächlich ungesund bzw. weniger gesund ist, als andere Fleischarten. Was nicht zu widerlegen ist: Ein regelmäßiger und hoher Verzehr von Fleisch, besonders von rotem Fleisch, wozu beispielsweise Rind-, Schaf- und eben Schweinefleisch gehören, ist auf Dauer ungesund.
Die oben genannten Fleischsorten erhöhen maßgeblich die Gefahr von diversen Krankheiten. So erhöht ein zu hoher Fleischkonsum das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes, Darmkrebs, Gicht, Osteoporose, erhöhtes Cholesterin sowie Fettleibigkeit. Um diesen negativen Faktoren entgegenzuwirken, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Rahmen einer vollwertigen Ernährung pro Woche nicht mehr als 300-600 g Fleisch zu verzehren. Auch bewertet die DGE weißes Fleisch, wie Geflügel, generell günstiger, als rotes Rind- und Schweinefleisch.
Wie Sie oben schon gelesen haben, stimmt die These nur bedingt. Doch wenn es wissenschaftlich gar nicht beweisen ist, warum hält sich dann das Gerücht, Schweinefleisch sei ungesund, so hartnäckig? Wie Sie ja jetzt schon wissen, ist das Fleisch vom Borstentier nicht ungesünder, als Lamm- oder Rindfleisch. Möchten Sie Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit etwas Gutes tun, dann betreiben Sie hier lediglich einen moderaten und bewussten Konsum.
Gesetzt den Fall Sie bereiten das Schweinefleisch richtig zu, so enthält das Borstentier viele Nährstoffe, Vitamine und Eisen. Je nach Teilstück des Schweins kann das Grillgut jedoch auch eine große Menge an Fett enthalten. Generell enthält Schweinefleisch mehr Fett als Fisch, Geflügel oder Rind. Insbesondere die gesättigten Fettsäuren könnten für den ungesunden Ruf verantwortlich sein. Möchten Sie auf die schlanke Linie achten und Kalorien im Fleisch einsparen, dann greifen Sie anstatt zu Bauchfleisch lieber zu Schweinefilet, magerem Schnitzel oder Karree.
Ein weiteres Problem ist die Massentierhaltung. Hier werden oft Medikamente, wie Antibiotika, (Wachstums-)Hormone und Chemikalien eingesetzt. Minderwertiges Futter, beengte und stressige Lebensbedingungen sowie kranke Artgenossen sind heutzutage in vielen Massenbetrieben leider an der Tagesordnung. Hat das Schwein schon ungesund gelebt, ist es beim „Endprodukt“ Schweinefleisch keine Überraschung.
Fazit: Aus wissenschaftlicher Sicht ist ein moderater Konsum von Schweinefleisch nicht ungesund – sofern Sie zu qualitativen Bio-Produkten greifen. Schweinefleisch aus der Massentierhaltung, wie abgepackte Billig-Angebote im Supermarkt, sollten Sie generell vermeiden – zum Wohle des Schweins und Ihrer eigenen Gesundheit.